Du bist, was du isst! Warum wir uns dafür einsetzen, dass Kühe Futter aus der Region erhalten.

Cows in a field of grass

Seit mehr als 40 Jahren stellen wir Eiscreme her, essen Eiscreme und lieben Eiscreme. Wir wissen aber auch, dass Milchprodukte einen großen Einfluss auf die Umwelt haben – deshalb arbeiten wir seit Jahren daran, die Auswirkungen unseres Unternehmens auf den Planeten, den wir lieben, zu minimieren. Dies ist der letzte Teil unserer dreiteiligen Serie, in der wir einige der spannenden Dinge vorstellen, die wir tun, um unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen. 

Die Milchwirtschaft ist für mehr als die Hälfte unserer gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, also ist sie der naheliegendste Ort, an dem wir mit der Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks beginnen sollten. Natürlich gibt es keine Milchwirtschaft ohne Kühe, und wie wir in den beiden vorangegangenen Beiträgen gelernt haben, produzieren Kühe eine Menge Dung und Kühe rülpsen, beides hat einen erheblichen Einfluss auf die Klimakrise.

Aber auch das, was wir den Kühen füttern, trägt zur Klimaerwärmung bei. In diesem Beitrag sprechen wir über die Maßnahmen, die wir ergreifen, um dem entgegenzuwirken, indem wir einen höheren Anteil an "heimischem Futter" verwenden. 

Wie viel fressen Milchkühe?

Eine typische Milchkuh frisst etwa 45kg Futter pro Tag. Kühe haben natürlich einen riesigen Appetit, was bedeutet, dass es eine Menge Arbeit ist, sicherzustellen, dass sie alle Nahrungsmittel und Nährstoffe bekommen, die sie brauchen, um zu wachsen, gesund zu sein und Milch zu produzieren.

Viele Menschen stellen sich wahrscheinlich vor, dass Kühe einfach nur Heu, Gras und Getreide fressen, die auf den Höfen, auf denen sie leben, angebaut werden. Das macht sicherlich einen Teil ihrer Ernährung aus, aber die Realität ist, dass die meisten Landwirt:innen zusätzliches Futter von anderswo her holen müssen. In den Vereinigten Staaten besteht etwas mehr als die Hälfte der Nahrung unserer Kühe aus Maissilage und Gras, das auf dem Hof geerntet wird. Kraftfutter (spezielle Futtermischungen) und Getreide werden meist aus dem Mittleren Westen und aus Kanada bezogen, die Hunderte von Kilometern entfernt sind. In Europa hingegen fressen die Kühe oft Soja, das aus Lateinamerika importiert wird. 

Der Transport von Lebensmitteln über große Entfernungen hat enorme Auswirkungen auf den Klimawandel, ebenso wie die Verwendung von Pestiziden und Herbiziden auf Pflanzen, der Einsatz von Treibstoff für landwirtschaftliche Geräte, die Entnahme von Stickstoff aus dem Boden und die Abholzung von Wäldern für den Anbau von Nutzpflanzen. Vor allem Soja ist sehr kohlenstoffintensiv. Aus all diesen Gründen möchten wir, dass das Futter, das wir auf unseren Caring Dairy Farmen (und schließlich auf allen unseren Farmen) verwenden, einen geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck hat. Um das zu erreichen, brauchen wir mehr Futtermittel aus eigenem Anbau.

Was tun wir also?

Wir sagen gerne, dass uns unser Eis von der Kuh bis zur Waffel am Herzen liegt. Caring Dairy ist unsere Art, uns um das Wohlergehen von Milchbauer:innen, Landarbeiter:innen, Kühen und der Umwelt zu kümmern. Die Landwirt:innen müssen eine Reihe von hohen Standards einhalten, um dem Caring Dairy Programm beizutreten und darin zu bleiben, wie z. B. die Entwicklung von landwirtschaftlichen Praktiken zum Aufbau gesunder Böden und zur Erhaltung gesunder Ökosysteme. 

Im vergangenen Jahr haben unsere Caring Dairy Landwirt:innen auf allen einjährigen Maisflächen nur Bodendecker und Minimal- bzw. Direktsaat eingesetzt. Die Kombination dieser Praktiken ist sowohl für die Landwirt:innen als auch für die Umwelt von großem Nutzen: Sie verhindert die Bodenerosion, begrenzt den Nährstoffabfluss, begünstigt die Stickstoffbindung, bewahrt die Bodenfeuchtigkeit und fördert die Bodengesundheit. Auf Basis von Berechnungen der University of Vermont Extension zum Bodenverlust haben die Landwirt:innen von Caring Dairy mit mehr als 11.000 Hektar, die durch Bodendecker geschützt wurden, mehr als 11.000 Tonnen Mutterboden erhalten und konnten die Bodenbedeckung auf diesen Flächen das ganze Jahr über aufrechterhalten. Im Jahr 2020 haben unsere US Caring Dairy Landwirt:innen 87 % ihrer Maisflächen mit Bodendeckern, und 75 % der Maisflächen in unserem Programm mit Minimal- bzw. Direktsaat bepflanzt. 

Aufbauend auf diesen Standards entwickeln und implementieren wir in der EU eine Strategie, die den Anbau von Soja in entwaldeten Gebieten verbietet und Futtermittel aus der näheren Umgebung einführt. Dies wird die Kohlenstoffbelastung unserer Futtermittel senken und gleichzeitig für einen gesünderen Planeten sorgen. 

Darüber hinaus arbeiten wir in den USA mit lokalen Milchexpert:innen und unseren Farmer Innovators – Landwirt:innen, die die fortschrittlichsten Caring Dairy Standards erfüllen – zusammen, um neue Ansätze für landwirtschaftliche Praktiken zu testen, die eine regenerative Landwirtschaft fördern.

Innovative Landwirt:innen

Um den Titel Innovativer Landwirte zu erhalten, muss ein:e Caring Dairy Landwirt:in über die bereits hohen Standards hinausgehen, die wir für das gesamte Programm festgelegt haben:

Caring Dairy Program Standards

Im Jahr 2020 startete Ben & Jerry's Prove It Projects, eine neue Initiative, um die praktische Erprobung von Konzepten der regenerativen Landwirtschaft auf landwirtschaftlichen Betrieben voranzutreiben. Indem die Konzepte von der Forschungsstätte in die Hände von Landwirt:innen auf landwirtschaftlichen Betrieben gelangen, will Caring Dairy mehr lernen und die besten Praktiken schneller an andere Betriebe weitergeben. 

Mit Unterstützung von Milchexpert:innen und wissenschaftlicher Beratung entwickeln die Farmer Innovators ihre Prove It-Projektpläne mit Schwerpunkt auf Bodengesundheit, Biodiversität und Widerstandsfähigkeit der Betriebe. Hier sind einige Beispiele für aktuelle Projekte:

  • "Überspringen einer Maisreihe": In Zusammenarbeit mit der University of Vermont (UVM) Extension wird daran gearbeitet, bessere artenübergreifende Deckfrüchte vor der Ernte zu etablieren. Indem in regelmäßigen Abständen eine Maisaussaat übersprungen wird, erreicht mehr Sonnenlicht die, zwischen den Maisreihen gepflanzten, Deckfrüchte.
  • Messung der biologischen Vielfalt in den Betrieben und Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Zusammenarbeit mit Audubon VT und dem UVM Gund Institute.
  • Intensives Nährstoffmanagement: Es wird untersucht, wie landwirtschaftliche Betriebe dazu beitragen können, mehr eigene Futtermittel anzubauen und das ökologische und ökonomische Gleichgewicht der landwirtschaftlichen Betriebe zu verbessern, während gleichzeitig die Bilanz der Betriebe verbessert wird.

Ben & Jerry's prüft alle Prove It-Projekte mit dem Ziel, die gewonnenen Erkenntnisse auf das gesamte Caring Dairy-Programm anzuwenden. Wir sind immer bestrebt, diese Erkenntnisse auch mit anderen Milcherzeuger:innen zu teilen.

Lernen und Wachsen

Eines der Dinge, die wir an unserer Arbeit am meisten lieben – sei es die Herstellung von Speiseeis oder die Verbesserung unserer landwirtschaftlichen Praktiken - ist, dass wir ständig lernen. Wir sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zur Innovation und Weiterentwicklung. In den USA wissen wir zum Beispiel, dass wir auf unseren Farmen in Vermont über hochwertige Böden verfügen. Deshalb arbeiten wir mit Expert:innen zusammen, um herauszufinden, ob wir mehr von dem Futter, das unsere Kühe brauchen, auf unseren eigenen Farmen anbauen können. 

In der EU hat unsere Arbeit mit Caring Dairy-Betrieben in den Niederlanden gezeigt, dass mehr als 80 % ihrer Flächen aus Gras bestehen. Wir untersuchen, wie schnell es uns möglich sein wird, mehr regional anzubauen und die Nutzung von Soja aus Lateinamerika, also die Rhodung von Waldflächen, dauerhaft einzustellen. 

Wir haben nicht alle Antworten, aber wir arbeiten hart, um sicherzustellen, dass wir Lösungen für die Klimakrise umsetzen können. Vielen Dank, dass du dich über unsere Bemühungen zur Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks informiert hast. Wir werden euch weiterhin auf dem Laufenden halten und versuchen, das bestmögliche Eis auf die bestmögliche Art und Weise zu produzieren.