Diese Inselnation kämpft bereits jetzt gegen den Klimawandel

 

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Der Klimagipfel der Vereinten Nationen in Frankreich ist bereits über ein Jahr her – die Welt kam zusammen, um das Pariser Abkommen zu unterschreiben, die erste globale Klimavereinbarung ihrer Art, um die CO2-Emissionen zu verringern. Trotz ihrer geringen Größe halfen die Marshallinseln mit ihren 70 Quadratmeilen dabei, den gesamten Prozess voranzutreiben. Da die Verhandlungen international verbindlicher Vereinbarungen harte Arbeit sind, waren wir mit einer Eisunterbrechung dabei!

Tony de Brum, der Außenminister der Marshallinseln, war der erste Empfänger einer wohlverdienten, erfrischenden Kugel unseres ‘Save Our Swirled’, einer Eissorte, die kreiert wurde, um das Bewusstsein und die Finanzierung für den Klimaschutz zu steigern.

 

An vorderster Front des Klimawandels

Es wird uns zunehmend bewusst, dass der Klimawandel keine entfernte Bedrohung ist. Er geschieht genau hier und jetzt, und Orte wie die Marshallinseln stehen an vorderster Front.

 

Ein unfairer Deal

Einige sagen vielleicht, dass diese niedrig gelegene Inselnation eben Pech gehabt hat. Während des Kalten Krieges wurde es von den USA als Testfeld für Atomwaffen verwendet, und die Bombe, die im Jahr 1954 auf das Bikini-Atoll fiel, war so mächtig, dass es drei ganze Inseln komplett verdampft hat. Als ob der radioaktive Atomstaub nicht schlimm genug gewesen wäre, droht der durch den Klimawandel verursachte steigende Meeresspiegel das ganze Land zu überfluten, und all dies trotz des winzigen Anteils, das es an den globalen Treibhausgasemissionen hat.

Dazu muss gesagt werden, dass die Armut die schlimmste im ganzen Pazifik ist, was mehr als nur ein bisschen ironisch ist, angesichts seiner Jahrzehnte langen Verwaltung durch die USA und der Verwendung des US-Dollars. Wenn das kein unfairer Deal ist, was dann?!

 

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Massenevakuierung

Da immer größere Abschnitte der Küste weggewaschen werden, müssen immer mehr Menschen evakuiert werden. Eine Welle von fünf Metern überschwemmte das Land im Jahr 2014, was zu einem landesweiten Notstand führte und Evakuierungen in Gang brachte. Über 20.000 Marshallinsel-Bewohner leben nun in den Vereinigten Staaten, das sind ein Drittel der gesamten Bevölkerung des Landes.

Das ist auch wirklich die einzig positive Sache, die aus der unglücklichen Verbindung des Landes mit den USA hervorgegangen ist. Derzeit ermöglicht ein Abkommen (Compact of Free Association) den Bewohnern der Marshallinseln, ohne Visum in den USA zu leben und zu arbeiten. Dies gilt nur bis Ende 2023 und es gibt keine Garantien dafür, dass dieses Abkommen erneuert wird.

Viele Inselbewohner befürchten, dass die Türen zur Sicherheit bald geschlossen werden und ihnen kein anderer Ausweg bleibt – eine große Motivation, alles zu packen und zu gehen, solange sie es noch können. Das heißt, wenn sie es ertragen, ihre Häuser, Freunde und ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. 

 

Handle jetzt!

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Im Untergang

Diejenigen, die bleiben, sehen nur noch beeinträchtige Gezeiten und steigende Arbeitslosigkeit, da ihre Wirtschaft dem Untergang geweiht ist. Sie tun, was sie können, um ihre Häuser gegen das Meer zu schützen, und bauen behelfsmäßige Mauern aus Felsen, die nur solange halten, bis sie die nächste Gezeitenwelle wegspült. Viele haben ihre Häuser verlassen und ins Inland gezogen, aber das bringt ihnen im besten Fall nur ein wenig mehr Zeit ein.

Ein Inselbewohner fasste es perfekt in einem herzzerreißenden Artikel zusammen, der vor kurzem in The Guardian erschien. “Wenn sich das Meer das nächste Mal aufbäumt und alle Ernten und Eigentümer aus den Häusern der Menschen wegschwemmt, was dann? Dann gehen wir unter. Das Wasser steigt immer weiter und wir können nirgendwo anders hingehen. Bald werden wir keinen Platz mehr haben.”

 

1,5 Grad, um zu überleben!

Es sind nicht nur entfernte und tiefliegende Inseln, die unter dem Klimawandel leiden – was bereits heute auf Inseln wie den Marshallinseln, Palau und Fidschi Realität ist, wird morgen auch an anderen Orten geschehen. Großstadtzentren wie MumbaiNew York und Miami sind bedroht, da große Flächen davon kaum über dem Meeresspiegel liegen. Das bedeutet, dass Millionen von Menschen direkt betroffen sein werden.

Wenn wir diese bevorstehende Katastrophe abwenden und Orte wie die Marshallinseln über Wasser halten wollen, müssen wir sicherstellen, dass wir unserem langfristigen Ziel mit nicht mehr als 1,5°C Erwärmung folgen. Mit COP22 um die Ecke, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir den Druck auf globale Führungsmächte vergrößern, um die Pariser Vereinbarung zügig umzusetzen – lasst uns also zusammenkommen und die Nachricht klar und deutlich verkünden!