In der Ukraine herrscht Krieg. Besonders Menschen die aus der Ukraine stammen und in Deutschland leben sind betroffen von den grausamen Schicksalen ihrer Mitmenschen in ihrem Heimatland. Trotzdem und gerade deswegen wollen wir euch Mylas Geschichte erzählen. Falls ihr helfen wollt, informiert euch und spendet & werdet aktiv.
Die Klimabotschafter:innen der KlimaGesichter sind Menschen, die aufgrund des Klimawandels ihr Land verlassen mussten und von der Deutschen Klimastiftung und dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen geschult wurden ihre Geschichte zu erzählen und Menschen für das Thema der Klimagerechtigkeit und Klimaflucht zu sensibilisieren.
Wusstest du, dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht überall gleich stark zu spüren sind?
Die grausame Ironie des Klimawandels ist, dass die Menschen im "globalen Süden" – diejenigen, die am wenigsten Ressourcen haben, sich dem Klimawandel stellen und am wenigsten dafür können – den höchsten Preis für die 200-jährige Industrialisierung und Verschmutzung durch die Industrieländer zahlen werden. Globale Klimagerechtigkeit ist hier wirklich ein Problem und muss deshalb im Zentrum unseres Kampfes gegen den Klimawandel stehen.
Aber wie kann man dieses komplexe Verhältnis verständlich machen, wenn wir es bisher selbst noch nicht erleben? Ganz einfach: durch gelebte Erfahrung. Das bedeutet, dass dir jemand dieses abstrakte Thema nahbar und erfühlbar machen kann, indem seine oder ihre Geschichte erzählt wird. Damit stellt die Person eine empathische Beziehung her, die mehr ist als eine Zahl oder eine Statistik. Eine Beziehung in der Trauer, Wut, Gefahr aber auch Dankbarkeit und Hoffnung ausdrückt werden kann. So können wir das nicht nur mental, sondern auch emotional erleben.
Heute stellen wir euch Myla Geipel vor, die zu den KlimaGesichtern gehört. Sie ist Dozentin für Kultursensibilität und interkulturelle Umweltbildung aus der Ukraine.
Warum engagierst du dich beiden KlimaGesichtern?
Myla: "Der Klimawandel wird immer sichtbarer und es ist für mich als Mutter zweier Kinder und als Dozentin wichtig mehr Menschen für das Thema zu sensibilisieren und zum aktiven Handeln zu bewegen."
Wie ist die Zeit im Projekt KlimaGesichter für dich?
Myla: "Lehrreich, interessant und motivierend weiter zu machen. Wir setzen uns gemeinsam mit den Themen wie Klimawandel und Klimaflucht sowie dem notwendigen Klimaschutz und der Klimagerechtigkeit intensiv und gleichzeitig selbsterklärend auseinander. Wir haben verschiedene Methoden und Techniken erlernt und ausprobiert sowie gute Ideen und Maßnahmen für die Umsetzung im Alltag erarbeitet. Ich habe viele tolle und engagierte Menschen kennengelernt und neue Freunde und Gleichgesinnte gefunden. Es sind neue Netzwerke und Kooperationen entstanden, die für diese wichtige Aufgabe enorm von Bedeutung sind."
Wie engagierst du dich nachhaltig in deinem privaten Leben?
Myla: "Ich habe wieder angefangen zu gärtnern und einen eigenen kleinen Gemüsegarten angelegt. Mit meinem erworbenen Wissen nehme ich an den regionalen Projekten teil und gebe dieses an die nächste Generation weiter. Im Jahr 2020 habe ich mit 45 Jahren habe endlich den Mut gehabt Fahrradfahren zu lernen und lege jetzt die kurzen Strecken umweltfreundlicher zurück. Sonst verzichte ich bewusst auf den Flug-Urlaub und nehme mir die Zeit für die Bahn oder machen Camping-Urlaube mit meiner Familie. Auch nachhaltiger Konsum spielt eine große Rolle für mich und meine Familie. Ich achte jetzt nicht nur auf gesunde sondern auch auf klimaneutrale Ernährung. Wenn ich Gemüse und Obst kaufe, dann am besten regional und saisonal.
In diesem Jahr bin ich ein Teil der Parents for Future-Bewegung geworden und organisiere gemeinsam mit anderen Eltern meiner Stadt Aktivitäten zum besseren Klimaschutz, um den Klimawandel zu stoppen."
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Myla: "Dass unsere gemeinsame Arbeit weiter geht und das Engagement aller im Projekt beteiligten Menschen einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Gesellschaft leistet, mit dem wir alle eine bessere Welt für die nächste Generation hinterlassen werden. Ich möchte auf jeden Fall Themen wie den Klimawandel und Klimaschutz vor Ort weitertragen, um mehr Menschen zu erreichen, um gemeinsam nach neuen Ideen und Lösungen zu suchen und diese in unserem Alltag zu implementieren.
Ansonsten möchte ich mein Engagement für den Erhalt der Natur und Vielfalt weiter ausbauen. Insbesondere für den Erhalt des Waldes weltweit, aber auch in meiner Heimat – der Ukraine. Die Karpaten müssen als grüne Lunge Europas gegen den Klimawandel erhalten bleiben. Die Artenvielfalt und deren Erhalt auf der ganzen Welt sind mir besonders wichtig. Der Erhalt und Schutz der Karpaten sind für mich nach wie vor, eine Lebensaufgabe und deswegen bleibe ich weiter aktiv, aber das ist alles möglich NUR, wenn wir gemeinsam weiter machen!"
In den nächsten Wochen werden wir euch noch mehr KlimaGesichter vorstellen. In der Zwischenzeit könnt ihr hier mehr über Klimagerechtigkeit erfahren und an einem Quiz teilnehmen, bei dem ihr die Chance habt eins von 1.000 Preisen zu gewinnen. #StaySpoooooned