In der Ukraine herrscht Krieg. Besonders Menschen die aus der Ukraine stammen und in Deutschland leben sind betroffen von den grausamen Schicksalen ihrer Mitmenschen in ihrem Heimatland. Trotzdem und gerade deswegen wollen wir euch Ivankos Geschichte erzählen. Falls ihr helfen wollt, informiert euch und spendet & werdet aktiv.
Die Klimabotschafter:innen der KlimaGesichter sind Menschen, die aufgrund des Klimawandels ihr Land verlassen mussten und von der Deutschen KlimaStiftung und dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) geschult wurden ihre Geschichte zu erzählen und Menschen für das Thema der Klimagerechtigkeit und Klimaflucht zu sensibilisieren.
Wusstest du, dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht überall gleich stark zu spüren sind?
Die grausame Ironie des Klimawandels ist, dass die Menschen im "globalen Süden" – diejenigen, die am wenigsten Ressourcen haben, sich dem Klimawandel stellen und am wenigsten dafür können – den höchsten Preis für die 200-jährige Industrialisierung und Verschmutzung durch die Industrieländer zahlen werden. Globale Klimagerechtigkeit ist hier wirklich ein Problem und muss deshalb im Zentrum unseres Kampfes gegen den Klimawandel stehen.
Aber wie kann man dieses komplexe Verhältnis verständlich machen, wenn wir es bisher selbst noch nicht erleben? Ganz einfach: durch gelebte Erfahrung. Das bedeutet, dass dir jemand, dieses abstrakte Thema nahbar und erfühlbar machen kann, indem seine oder ihre Geschichte erzählt wird. Damit stellt die Person eine empathische Beziehung her, die mehr ist als eine Zahl oder eine Statistik. Eine Beziehung in der Trauer, Wut, Gefahr aber auch Dankbarkeit und Hoffnung ausdrückt werden kann. So können wir das nicht nur mental, sondern auch emotional erleben.
Heute stellen wir euch Ivan Bobeiko vor, der ebenfalls als KlimaGesicht vom UfU ausgebildet wurde:
Warum engagierst du dich bei den KlimaGesichtern?
Ivanko: "Ich beteilige mich mit großem Engagement an dem Projekt, weil die Zukunft unserer Erde aus meiner Sicht düster ist. Klimakrise, Migration, Kriege sind Herausforderungen, die wir bewältigen müssen. Die Klimakrise als Treiber der Migration und die Folgen davon nehmen rasant zu. Viele Menschen, die Schutz in der EU suchen, begeben sich auf den Weg in die Gefahr. Sie werden als Druckmittel von solchen Diktaturen wie dem belorussischen Regime von Lukaschenko und anderen ausgenutzt. Als Klimabotschafter sehe ich es als Ziel an, solchen Menschen sowohl vor Ort als auch in der EU zu helfen. Darüber hinaus möchte ich Menschen, die in Europa leben, die Klimakrise näherbringen, damit auch sie sich angesprochen fühlen. Es ist sehr wichtig, insbesondere Kinder, die von den Folgen des Klimawandels am längsten betroffen sind, zu sensibilisieren. Ich habe bereits ein paar Workshops gegeben und möchte dies auch in der Zukunft weiter machen."
Was hast du aus deiner Zeit als KlimaGesicht gelernt?
Ivanko: "Die Zeit im Projekt KlimaGesichter war für mich wegweisend. Ich habe auch dank dem Projekt meinen Beruf gefunden, Kindern und Erwachsenen Deutsch beizubringen. In meinem Unterricht beschäftigen wir uns auch viel mit dem Klimawandel. Aus der Zeit im Projekt KlimaGesichter nehme ich das Wissen über den Klimawandel und die Workshop-Methoden mit. Der Kulturaustausch, der in unserem Projekt immer präsent war, spielt für mich eine große Rolle. Ich bin dadurch aufgeschlossener geworden."
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Ivanko: "Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich mich weiter an dem Projekt beteiligen kann, um mich als Klimabotschafter weiter zu entwickeln. Durch das Projekt KlimaGesichter hat sich für mich vieles verändert. Ich habe meine Berufung entdeckt. Mein Traum ist, Deutschlehrer zu werden. Ich versuche in Bezug auf das Klima nachhaltiger zu sein. Sowohl beim Einkaufen als auch beim Reisen achte ich nun mehr auf meinen Fußabdruck. Das Projekt ist bald zu Ende, danach werde ich das Wissen, was ich mir während des Projekts angeeignet habe, in die Tat umsetzen.
Bereits jetzt gebe ich in der Ukraine Nachhilfe in Deutsch. Ich greife sehr oft auf das Gelernte aus dem Projekt zurück. Wir sprechen über den Klimawandel und die Folgen. Wir suchen nach Lösungen. Um mich weiter zu entwickeln, möchte ich das Studium an der Freien Universität Berlin in den Fächern Deutsch und Politik absolvieren. Mit dem Studium kann ich mich besser für unsere gemeinnützigen Zeile engagieren."