Wenn du den gerade veröffentlichten Klimabericht des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC) jgesehen hast, weißt du bereits, dass unsere Erde in Schwierigkeiten ist. Und falls nicht, hier die Kurzfassung: Die Menschen – vor allem die in den wohlhabenden Industrienationen, die am meisten Treibhausgase ausstoßen – sind für die Verschmutzung verantwortlich, die das Klima so schnell verändert, dass die Erde nicht mehr mithalten kann. Der Klimawandel ist real und er ist bereits da. Und er tötet Menschen und zerstört unsere Umgebung.
Wenn wir weiterhin ein schönes Leben auf dieser Erde haben wollen, müssen wir alle zusammen an einem Strang ziehen, und zwar jetzt. Denn wir schaffen es nicht allein. Unsere führenden Representant:innen müssen voll an Bord sein, um wirkungsvolle Veränderungen herbeizuführen.
Wie machen wir das nun? Es ist nicht einfach. Aber es ist machbar, und hängt zum Teil von einem wichtigen Treffen unserer Staats- und Regierungschef:innen ab. Dieses Treffen wird als COP26 bezeichnet.
Warum ist die COP26 so wichtig?
Es ist einfach, sich in all den Abkürzungen zu verlieren (IPCC! GHG! CO2!). COP26 ist die Abkürzung für "Conference of the Parties" und bezieht sich auf die 197 Nationen und Territorien, die die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, ein internationales Umweltabkommen, unterschrieben haben. Die Vereinten Nationen berufen jedes Jahr ein jährliches Treffen der UNFCCC-Parteien ein, die sogenannte COP, um eine globale Strategie als Reaktion auf die Klimakrise zu entwickeln. Im Moment sind alle Augen auf die COP26 gerichtet, also die 26. UN-Klimakonferenz der Vertragsparteien , die vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow stattfindet. Sie ist nämlich ganz schön wichtig, denn die COP26 dreht sich darum, wirklich zu handeln, um die Ziele des Pariser Abkommens und der UN-Klimarahmenkonvention zu erreichen – nicht nur darüber zu reden oder einfach nur Pläne zu schmieden. Es ist unsere letzte und beste Chance, die katastrophalen Auswirkungen der globalen Erwärmung zu vermeiden.
Was ist das Pariser Abkommen?
Das Pariser Abkommen ist ein internationaler Vertrag, der einen Rahmen geschaffen hat, durch den Länder gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen. Es wurde 2015 gegründet, als sich 197 Länder verpflichteten, als globales Team zusammenzuarbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen. Es ist wichtig, weil es ein klares Ziel hat, den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius (und vorzugsweise 1,5 °C) im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um dies zu erreichen, müssen alle Länder als globales Team zusammenarbeiten, um die Treibhausgasemissionen in großem Umfang zu reduzieren.
Klar, das hast du alles schon einmal gehört. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass dies nur machbar ist, wenn ALLE beteiligten Länder ihren Beitrag leisten. Deshalb war es auch so eine große Sache, als der damalige Präsident Trump der USA 2017 aus dem Pariser Abkommen ausgetreten ist – und warum Präsident Biden es zu einer seiner ersten Prioritäten machte, im Februar wieder dem Pariser Abkommen beizutreten.
Für uns alle steht viel auf dem Spiel – noch mehr jedoch für Menschen, die in Armut leben, Frauen, Kinder und indigene Völker. Denn der Klimawandel trifft überproportional diejenigen, die sich am wenigsten darauf vorbereiten können – obwohl er größtenteils durch die Lebenstile in den westlichen, wohlhabenden Ländern verursacht wird. Deshalb befasst sich das Pariser Abkommen speziell mit diesem Thema der „Klimagerechtigkeit“ – denn die Menschen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, werden am meisten darunter leiden.
Warum ist Klimagerechtigkeit wichtig?
Klimagerechtigkeit beruht auf dieser Tatsache: Wer Geld und Ressourcen hat, kann sich besser an veränderte Wetterverhältnisse, extreme Temperaturen, Dürren, Überschwemmungen und neue Migrationsmuster, die durch den Klimawandel verursacht werden, anpassen. Menschen mit weniger Ressourcen können das nicht. Der Klimawandel verursacht soziale Kosten, die von Menschen, die ihn sich nicht leisten können, übermäßig bezahlt werden – und allzu oft zahlen sie mit ihrem Lebensunterhalt oder mit ihrem Leben.
Die Menschen, die von Waldbränden, Überschwemmungen, Dürre und Umweltverschmutzung betroffen sind, sind im Großen und Ganzen nicht für den Klimawandel verantwortlich. Aber sie sind die, die bestraft werden. Viele können es sich nicht leisten umzuziehen oder haben nirgendwo wo sie hin können. Das heißt, selbst wenn sie das Glück haben, mit ihrem Leben davon zu kommen, können diese Klimaflüchtlinge ihre Lebensgrundlage und ihr Zuhause verlieren. Und das können sie sich nicht leisten.
Bei Klimagerechtigkeit geht es um Gerechtigkeit für die gesamte Menschheit. Um einen gerechten Übergang zu einer sauberen Energiewirtschaft zu vollziehen, der nicht nur von den am meisten bedrohten Menschen getragen wird, müssen die größten Umweltverschmutzer und die wohlhabenden Länder ihre Verpflichtungen ernst nehmen und sich konkrete, umsetzbare Ziele setzen. Ihre Emissionen müssen schnell reduziert werden und sie müssen dabei helfen den Übergang zu sauberer Energie in benachteiligten Ländern zu finanzieren. Und genau hier kommt die COP26 ins Spiel.
Was sollten wir bei der COP26 im Auge behalten?
Alle Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, hängen davon ab, die globale Erwährmung auf etwa 1,5 °C zu begrenzen. Dazu müssen wir jedoch einige ehrgeizige Ziele zur Emissionsreduzierung ermitteln und erreichen. Jedes Land wird aufgefordert, seine Emissionsreduktionsziele auf der COP26 im Oktober zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass sie mit einem Temperaturanstieg unter 1,5 °C vereinbar sind. Diese Ziele werden abhängig von den Herausforderungen und Aktionsplänen des jeweiligen Landes und in Übereinstimmung mit dem Grundsatz, dass alle Nationen zwar gemeinsam, aber auch unterschiedlich groß, Verantwortung tragen und in ihren Fähigkeiten verschieden sind, aufgestellt. Jede Nation wird sich auf seine spezifischen Möglichkeiten für das jeweilige Land konzentrieren, um Umweltverschmutzung zu reduzieren, fossile Brennstoffe im Boden zu lassen, in erneuerbaren Energien zu investieren, Abholzung zu stoppen und sich in Richtung von Elektromobilität und neuen, realen Null-Emissions-Zielen zu bewegen.
Darüber hinaus enthält ein neuer, im Vorfeld der Konferenz veröffentlichter Bericht einen Fünf-Punkte-Plan, der darauf abzielt, die Vertreter:innen fokussiert zu halten und sofortige Maßnahmen in folgenden Bereichen erreichen: Reduzierung der Emissionen; Gewährung von Finanzhilfe für Länder des globalen Südens; Hilfe für Länder mit weniger Ressourcen bei der Adaption; Ausgleich der Folgen des Klimawandels; und das Festlegen eines Fünf-Jahres-Zeitraums, um diese Ziele zu erreichen.
Der Klimawandel ist keine abstrakte Sache. Er ist schon da und er ist real. Um zu überleben, müssen wir uns anpassen und Ländern mit weniger Ressourcen helfen, widerstandsfähiger zu werden. Die Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels erfordert erhebliche Investitionen sowohl in Geld als auch in Humanressourcen. Aus diesem Grund fordern wir die Staats- und Regierungsvertreter:innen der Welt auf, die Bemühungen der COP26 sowohl finanziell als auch durch Initiativen für sauberere Energie zu unterstützen. Außerdem rufen wir die Staats- und Regierungschefs auf, JETZT Maßnahmen zu ergreifen, um das Klima und den Übergang zu einer Wirtschaft, frei von fossilien Brennstoffen zu schaffen, zur obersten Priorität zu machen.
Untätigkeit ist keine Option
Wir wissen seit Jahren über den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken Bescheid. Der neueste wissenschaftliche Bericht der Vereinten Nationen bestätigt einfach, was wir schon immer wussten: Der Mensch trägt wesentlich zum Klimawandel bei, und sein Handeln hat dazu geführt, dass der Planet seit dem 19. Jahrhundert um 1,1 °C heißer wurde. Hitzewellen, Überschwemmungen und Waldbrände töten Menschen auf der ganzen Welt, und wir müssen JETZT handeln, wenn wir etwas dagegen tun wollen. Wir lieben unsere Erde – und wir sind uns ziemlich sicher, dass du das auch tust. Deshalb rufen wir alle auf, jetzt aktiv zu werden und unsere Globale Klimapetition zu unterzeichnen. Wir können das schaffen. Aber es wird uns alle brauchen, um es wahr werden zu lassen.
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