Wir fordern Gerechtigkeit für Moria!

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Die Lage der Menschen im Camp Moria, dem völlig überfüllten Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos, ist seit langem entsetzlich. Am 2. September meldete Griechenland dort seinen ersten bestätigten Corona-Fall. there. Am 8. und 9. September brannte Moria in zwei aufeinander folgenden Bränden bis auf den Grund nieder. Die Brände vernichteten die wenigen kostbaren Besitztümer der dort lebenden Menschen und machten 13.000 Menschen obdachlos.

Im Moment müssen Tausende von Frauen, Männern und Kindern – manche ohne Begleitung – auf der Straße schlafen. Stell dir vor, du müsstest aus deinem Zuhause fliehen und dann würde das einzige verfügbare, winzige Stückchen Zuflucht zerstört werden, sodass du total hilflos zurückbleibst. Moria ist jetzt nicht sicher, und es war auch noch nie sicher. Es ist an der Zeit, den politischen Entscheidungsträger*innen in der gesamten EU zu sagen, dass sie sofort Maßnahmen ergreifen müssen, um denen zu helfen, die so dringend Hilfe benötigen. Die Brände in Moria haben offenbart, wovor viele ihre Augen verschlossen haben, und jetzt ist es an der Zeit, eine sichere, menschliche Alternative zu den überfüllten, unhygienischen Lagern wie Moria zu finden. 

 

Jede*r hat das Recht auf ein sicheres Zuhause

Bei Ben & Jerry's glauben wir, dass jeder einen sicheren Ort haben sollte, den man sein Zuhause nennen kann. Die Menschen, die am Dienstagabend ihre provisorischen Häuser niederbrennen gesehen haben, waren schon vorher gezwungen vor Krieg, Gewalt, politischen Unruhen, Klimawandel und anderen unmenschlichen Bedingungen zu fliehen – nur weil sie dort geboren wurden. Sie kommen aus Gebieten, die am meisten von Krieg betroffen sind, und sie verdienen etwas Besseres als das, was sie bekommen haben.

 

Ein starkes Zeichen:  Aufforderung zum Handeln

Schon lange vor den Bränden haben sich Aktivist*innen über die überfüllten Lager lautstark ausgesprochen. Anfang September stellten mehrere Hilfsorganisationen 13.000 leere Stühle vor dem Bundestag in Berlin auf – einen für jeden Menschen, der in dem Lager in Moria festgehalten wird, obwohl dieses nur für 3.000 Menschen geeignet ist. Unsere Partnerorganisationen und die Organisator*innen des Protests, Seebruecke, Sea-Watch, Campact, and #LeaveNoOneBehind, forderten die Regierungen auf, Maßnahmen zu ergreifen und das Lager zu evakuieren

 

Ein umfassender Ansatz wird dringend benötigt – SOFORT

Moria war vor dem Brand schon eine Katastrophe. Jetzt ist es eine Krise, die  politische Entscheidungsträger*innen nicht mehr ignorieren können. Die griechische Regierung hat einige provisorische Lösungen gefunden, wie zum Beispiel die Unterbringung einiger ehemaliger Bewohner Morias auf Schiffen oder in Zelten in der Nähe. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) tritt ebenfalls in Aktion, um schnelle, humanitäre Hilfe zu leisten. Doch wie der UNHCR feststellt, ist die Bereitstellung vorübergehender Unterkünfte keine dauerhafte Lösung. Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben noch kein umfassendes Konzept für die Umsiedlung von Menschen, die Sicherheit suchen, entwickelt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat einen dauerhaften und humanen Plan vorgeschlagen, um die Menschen zu schützen, die in Europa Asyl suchen. Am 23. September wird die Europäische Kommission einen Pakt zu Migration und Asyl vorlegen. Es ist ein langer aufgeschobener Vorschlag, der eine dauerhaftere Lösung für die Menschen fordert, die an den EU-Grenzen ankommen und verzweifelt Hilfe suchen. Der Pakt fordert alle 27 Mitgliedsstaaten der EU auf, den Pakt zu adaptieren und Verantwortung zu übernehmen, um eine bessere Lösung für die zehntausenden Asylsuchenden zu schaffen. Hier bei Ben & Jerry's stehen wir zu 100% hinter einer dauerhaften, humanen Lösung, die Menschen wie Menschen behandelt und keine Wiederholung der schrecklichen Lage in Moria ist.