9 coole Unternehmen, die von Newcomern* gegründet wurden

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Stell dir vor, du könntest Teil eines riesigen Netzwerkes an brillianten Köpfen aus der ganzen Welt sein – mit Wissen, von dem du sonst nur träumen kannst, und voller nützlicher Lösungen, auf die du sonst niemals gekommen wärst. Das wäre eine tolle Bereichung, oder nicht? Stell dir mal das ganze Potenzial vor!

Was wäre, wenn alles, was nötig ist, um so ein Netzwerk zum Leben zu erwecken, nur ein einfaches "Hallo" oder "Willkommen" für eine Person wäre, die neu in unserer Gesellschaft angekommen ist? Vielleicht spricht diese Person unsere Sprache nicht perfekt, oder hat eine ganz besondere Reise hinter sich – vielleicht jemand, der in unserem Land Sicherheit sucht. Egal wie, Menschen sind Menschen – und das ist Grund genug, alle willkommen zu heißen, die sich ein neues Leben fernab von ihrer Heimat aufbauen müssen. Aber nur für den Fall, dass dies nicht Grund genug für dich ist, haben wir hier noch neun weitere. Die Gründer*innen der folgenden Unternehmen haben alle ihr Leben an einem neuen Ort wieder aufgebaut – und wir sind super froh, dass sie das getan haben!



*Newcomer: Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund

  1. Omar Munie Clothing

    Omar Munie war erst neun Jahre alt, als seine Familie vor dem Bürgerkrieg in Somalia floh, und in den Niederlanden nach Sicherheit suchten. Trotz des Wunsches seiner Mutter, Buchhalter zu werden, ging Omar zu einer Modeschule und gründete seine Firma kurz nachdem seine Mitschüler*innen seine allererste Handtaschen-Kollektion (gute Wahl, Omar) restlos aufgekauft hatten. Heute gehören diese Handtaschen zu den beliebtesten in den Niederlanden. Der 34-Jährige unterstützt andere Geflüchtete weiterhin – durch Projekte wie "The Diversity Embracelet", die aus Rettungswesten, die Geflüchtete auf ihren Reisen nach Europa getragen haben, hergestellt werden. Angesichts seines guten Geschmacks hätten wir total Lust mit Omar seine eigene Sorte zu kreieren: Omar Goodness, it’s Delicious! Das klingt auf jeden Fall schon mal lecker......

     

  2. Chatterbox

    Sprachbarrieren können zwar ein Hindernis darstellen, aber sie können uns auch näher zusammenbringen. Die in Kabul, Afghanistan, geborene Mursal Hedayat war gerade drei Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter nach Großbritannien kam  aber es dauerte nicht lange, bis sie erkannte, dass Newcomer Schwierigkeiten haben, eine sinnvolle Arbeit zu finden. So gründete sie mit Chatterbox eine App zum Sprachenlernen, die Newcomer als muttersprachliche Lehrer*innen beschäftigt. Der Chatterbox-Algorithmus stimmt Lehrer*innen mit Schüler*innen ab, die ähnliche berufliche Interessen teilen, was den Schüler*innen hilft, einen Wortschatz im Berufskontext zu lernen, und den Lehrern hilft, sich mit muttersprachlichen Fachkollegen zu verbinden. (Wir wollen das nutzen, allein um zu lernen, wie man "mehr Eis, bitte!" in so vielen verschiedenen Sprachen wie möglich sagt!)

  3. Peace by Chocolate

    Als professionelle Wortspieler*innen bei Ben & Jerry's lieben wir das Motto von Peace by Chocolate: "One Peace Won't Hurt". Aber wir sind noch größere Fans des unermüdlichen Willens des Unternehmens, seine Familienschokoladenfabrik in Nova Scotia nach der Zerstörung der ursprünglichen Fabrik in Damaskus wieder aufzubauen. Nur acht Monate (weniger als ein Jahr!) nach ihrer Ankunft in Kanada eröffnete die Familie Hadhad Peace by Chocolate und setzte damit eine 30-jährige Tradition der Schokoladenherstellung fort. Die Hadhad-Familie spendet nun einen Teil ihrer Gewinne an Organisationen, die sich für die Werte des Friedens, der Gemeinschaft und der Sicherheit durch die Peace on Earth society.

  4. EasyBrick

    Eines der besten Dinge, um Menschen von verschiedenen Orten in unseren Gemeinschaften willkommen zu heißen, ist, dass sie völlig unterschiedliche Fähigkeiten und Fachkenntnisse mitbringen. Amin Dabiri ist dafür ein Musterbeispiel. Als er Iran verlassen musste, ließ er viele Dinge zurück  aber er brachte eine iranische Dekorationsmethode namens "Batiss" mit. Amin wandte sein Wissen dann in ein Patent für EasyBrick um. Easy Brick ist eine Flüssigkeit auf Wasser- und Mineralbasis, die auf Putz gesprüht wird, um eine 3D-Ziegel- oder Steinmauer zu erstellen. Da würden wir doch sagen, dass das mal eine Mauer ist, hinter der wir stehen können und das haben wir gemacht. Amin ist Absolvent unserer Ben & Jerry's Ice Academy in England, ein Programm, das wir mit unseren Freunden vom Entrepreneurial Refugee Network gestartet haben (TERN), um Menschen, die als Newcomer angekommen sind, bei der Entwicklung von Geschäftsideen und der Gründung unternehmerischer Vorhaben in ihrer neuen Heimat zu helfen.

  5. WSM-Arts

    Als Geologie-Student in Aleppo skizzierte Wessam Matouk oft die geometrischen Strukturen von Mineralien, so dass er, als er in Amsterdam ankam, von dem ähnlich geometrischen Werk des niederländischen Künstlers M.C. Escher fasziniert war. Heute kreiert der Autodidakt (und Absolvent der Ice Academy!) handgezeichnete Stift-auf-Papier-Kunstwerke, die oft die Form von optischen Illusionen annehmen  eine geschmackvolle Kombination aus Eschers' Stil und der Leidenschaft eines Geologen.

  6. WhatsApp

    Jan Koums Geschichte ist der Traum eines jeden Entrepreneurs: Seine Messaging-App war so erfolgreich, dass sie für 19 Milliarden Dollar von Facebook aufgekauft wurde. Und obwohl du wahrscheinlich WhatsApp auf deinem Handy besitzt, hast du eventuell nicht gewusst, dass der Gründer aus Kiew, Ukraine mit seiner Mutter in die USA auswanderte, um den politischen Unruhen und antisemitischen Gefühlen zu entkommen, die sie erleben mussten. In Kalifornien brachte sich Jan das Computernetzwerk selbst bei und übernahm 2009 ein Patent für die Messaging-App. Die erste ihrer Art, die kostenlos und international das Verschicken von Textnachrichten möglich machte. Bei Ben & Jerry's unterstützen wir alles, was die Kommunikation über internationale Grenzen hinweg erleichtert – wie wäre es sonst möglich zu erfahren, was unsere Kollegen aus der ganzen Welt so vorhaben?!

  7. Chobani

    Hamdi Ulukaya wanderte 1994 aus der Türkei in die USA aus, um Englisch zu lernen. Wir lieben seinen Ansatz "Menschlichkeit zuerst": Diesen lebt er, in dem er Menschen einstellt, die als Geflüchtete angekommen sind. Hamdi verfolgt das Ziel, so viele Newcomer wie möglich in seinen US-Joghurtwerken zu beschäftigen, und gründete seine eigene Wohltätigkeitsorganisation: Die Tent Partnership for Refugees, eine Wohltätigkeitsorganisation, die eine Koalition mit anderen Unternehmen aufbaut, um Newcomer einzustellen und zu unterstützen.

  8. Eat Offbeat

    Es gibt keine bessere Möglichkeit, eine neue Kultur kennenzulernen, als durch das Essen von regionalen Speisen. Aber als Manal Kahi in New York ankam, konnte sie nicht glauben, dass der beige-braune Brei, der in Plastikwannen verkauft wurde, den cremigen, köstlichen Hummus darstellen sollte, den sie aus ihrem Heimatland Libanon kannte. So begannen sie und ihr Bruder Wissam, das Rezept ihrer Großmutter herzustellen und zu verkaufen. Und das führte zur Idee von Eat Offbeat, einem in New York ansässigen Cateringunternehmen mit Köchen, die als Newcomer in die USA kamen. Eat Offbeat-Köche nutzen ihre globalen Erfahrungen, um köstliche Gerichte herzustellen, die von ihrer eigenen Geschichte und kulturellen Tradition inspiriert sind.

  9. Makers Unite

    Es ist kein Geheimnis, dass wir die Bemühungen der Menschen unterstützen, die aufgrund von Krieg und Gewalt ihr Heimatland verlassen mussten und nun versuchen, ihr Leben wieder aufzubauen. Zusätzlich glauben wir auch, dass die Talente von Newcomern oft unterschätzt werden. Deshalb haben wir mit Makers Unite zusammengearbeitet, um eine Kollektion aus Sweatern, Kuscheldecken, T-Shirts und Eisschalen zu kreieren, die von einem Team aus Künstlern und Machern entworfen wurde, die als Newcomer nach Deutschland kamen. Die Kollektion "Meet Me Halfway" wurde entwickelt, um genau das zu tun, was ihr Name sagt: Gemeinsame Gespräche anzuregen, die Zusammenarbeit zu fördern und Menschen, egal welcher Herkunft und mit welchem Hintergrund, zu bestärken, sich in der Mitte zu treffen, um eine gemeinsame Verbindung zu finden.

  10. Auf alle, die nicht nur träumen, sondern auch machen!

    Es ist uns ziemlich klar, dass Innovation und Kreativität nicht durch Grenzen, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Flüchtlingsstatus eingeschränkt sind. Menschen sind Menschen, und eine gute Idee ist eine gute Idee, egal woher du kommst, oder wie du dort gelandet bist, wo du jetzt bist. Also, wir werden den Löffel erheben und unseren Hut vor diesen Unternehmern ziehen - und vor jedem, der eine brillanten Idee und die Entschlossenheit hat, sie in die Tat umzusetzen. Dreimal Hoch auf die Träumer, Denker und Macher - wir grüßen dich, wer auch immer du bist und woher du kommst!